Funktionsweise
Bestandteile des Weidezauns
Ein Weidezaun setzt sich aus diesen Komponenten zusammen:
- Weidezaungerät mit passender Erdung
- Pfosten und passende Isolatoren
- Leitermaterial und Verbinder
- Tore
- Messgerät
Weidezaungerät
Das Elektro-Weidezaungerät gibt regelmäßig Spannungsimpulse auf den Elektrozaun ab. Folgende Typen gibt es:
Erdung
Extrem wichtig, damit das Weidezaungerät seine volle Kraft entfalten kann. Leider oft vernachlässigt.
So überprüfen Sie die Erdung
- Der Zaun muss in Ordnung sein, es sollten möglichst 3.000 V Spannung anliegen.
- Kurzschluss verursachen, ein Metallpfahl, z.B. T-Pfosten, in ca. 100 m Abstand vom Erdungssystem auf den Zaun legen.
- Spannungsmessung mit einem Digital-Voltmeter am Erdungsstab oder direkt am Erdungsausgang des Weidezaungerätes. Die Erdung des Messgerätes muss idealerweise 3 Meter Abstand des Weidezaungerätes haben. Da die Erdkabel der Messgeräte zu kurz sind, sollte ein Untergrundkabel verwendet werden, dessen abisoliertes Endstück in die Erde gesteckt wird, während das andere Ende an den Erdungsanschluss des Messgerätes gehalten wird.
- Wenn die Spannung an der Erde über 500 V liegt, sollten weitere Erdstäbe installiert werden.
Erdung: Auf einen Blick
- mindestens ein Meter Länge
- verzinkt, um isolierenden Rost zu vermeiden
- an einer möglichst feuchten Stelle bis unter die Anschlussschraube in den Erdboden einbringen
- mehrere Erdungsstäbe mit mindestens drei Metern Abstand untereinander setzen und mit fest geschraubtem bzw. geklemmtem Untergrundkabel verbinden
Nach DIN VDE 0131 muss die Weidezaungeräte-Erdung von der Schutz- und Betriebserde des Netzes getrennt sein und mindestens 10 m Abstand haben.
Weitere Bausteine für den Elektroweidezaun
Leitermaterial, Zaunmessgerät und Tore
Zaun-Messgerät
Die Zaun-Spannung muss täglich gemessen werden
Sie muss mind. 2.000 V betragen. In Abhängigkeit von der Tierart und Bodentrockenheit werden höhere Spannungen empfohlen. Zum Beispiel bei Rindern bei trockenem Boden mind. 4.000 V, bei normalen Boden mind. 3.000 V. Bei Schafen und Ziegen ist liegt die Empfehlung bei trockenem Boden sogar bei mind. 5.000 V. Zum Auszäunen des Wolfes sollten mind. 4.000 V vorhanden sein, bei trockenem Boden mind. 5.000 V (siehe DIN VDE 0131). Bei Batterie- und Akkugeräten ist die Batteriespannung zu messen und gegebenenfalls auszutauschen bzw. nachzuladen.
Die Werte sind täglich in einem Weidebuch zu protokollieren
Hilfreich kann hierbei die integrierte Überwachungsfunktion von ausgewählten Weidezaungeräten sein. Ebenso gibt es Zaun-Überwachungs-Geräte wie den FENCYV6, die eine Überwachung und Protokollierung unabhängig vom Weidezaungerät durchführen.
Fehlersuche
Häufige Ursachen für Fehler in der Zaunanlage.
- Zu trocken?
- Gießen kann manchmal schon Abhilfe schaffen Verrostet?
- Nur verzinkte Erdungsstäbe verwenden Nicht ausreichend fürs Weidezaungerät?
- Herstellerangaben beachten bzw. Erdung messen
Die richtige Zaunhöhe
Nach DIN VDE 0131 (VDE 0131): 2020-1
Allgemein gilt zu beachten:
Empfohlene Zaunhöhen nach Tierart:
Hinweis: Die angegebenen Zaunhöhen können um +/- 10 cm variieren.
Allgemein
Generell erfordert eine wirksame Wolfabwehr hohe Zaunspannungen (mind. 2.500 V)und geringe Leiterabstände. Insbesondere der niedrigste Leiter sollte nicht höher als 20 cm über dem Boden montiert sein, da der Wolf in der Regel Zäune unterkriecht und nicht überspringt.
Wolfschutz bei Schafen & Ziegen
Für einen wirksamen Schutz für Schafe und Ziegen wird ein Elektronetz oder elektrifizierter Zaun mit mindestens fünf stromführenden Leitern (20/40/60/90/120 cm). Alternativ kann ein Elektronetz mit ≥ 90 cm, erhöht auf 120 cm z. B. durch zusätzliche oder integrierte Breitbandlitze, oder nicht elektrifizierter Zaun mit 120 cm inkl. Untergrabschutz, erhöht durch stromführenden Leiter auf 140 cm eingesetzt werden.Wolfschutz bei Rindern
Die empfohlene Höhe eines Zauns, der zur Abwehr von Wölfen verwendet wird, beträgt mindestens 90 cm. Die unterste stromführende Reihe an den Pfosten darf höchstens 20 cm über der Bodenoberfläche verlaufen. Beim Aufbau des Zauns ist darauf zu achten, dass der unterste Draht der Bodenkontur folgt und straff gespannt ist. Um einen Grundschutz zu gewährleisten, müssen die weiteren stromführenden Reihen bis zu einer Höhe von 60 cm am Pfahl einen maximalen Abstand von 20 cm zueinander haben (20/40/60 cm). Eine Toleranz von 5 cm im Verlauf der Litzen zwischen den Pfählen ist akzeptabel. Die Drahtabstände über 60 cm können bis zu 30 cm betragen. Somit ergibt sich die Mindestanforderung von 4 Reihen im Abstand von 20/40/60/90 cm. Die Einhaltung dieser Abstände und Höhen muss entlang der gesamten Zaunstrecke sichergestellt sein. Gegebenenfalls sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um Bodenunebenheiten auszugleichen.Wolfschutz bei Pferden
Um das Unterkriechen zu verhindern, ist es wichtig die Lücke zwischen der untersten Querverbindung des Zaunes und dem Boden zu schließen, indem ein Unterwühlschutz angebracht wird. Dabei spielt es keine Rolle, welches Material für den Zaun verwendet wurde oder ob es sich bereits um einen Elektrozaun handelt. Die einfachste, schnellste und sicherste Methode besteht darin, ein oder zwei 2 mm starke Glattdrahtlitzen von außen an den Pfählen mit Isolatoren anzubringen. Die Isolatoren sollten einen Abstand von 15 cm zum Pfahl haben, während die unterste Glattdrahtlitze höchstens 20 cm über dem Boden sein sollte. Optional kann kurz über der ersten Litze eine weitere in gleicher Ausführung angebracht werden. Der äußere Schutz hat den Vorteil, dass der Wolf auf Abstand zum eigentlichen Zaun gehalten wird, um eine Nahbegegnung zwischen Pferd und Wolf zu vermeiden.Achten Sie auf regionale Bestimmungen
Vielerorts werden Wolfschutzzäune gefördert. Damit Sie entsprechende Zuschüsse erhalten ist besonders wichtig, dass Ihr Zaun die lokalen Bestimmungen erfüllt. Informieren Sie sich daher vor Ort, welche Vorgaben bei Ihnen gelten.